Obermelsungen – Mit dem 2:0-Heimsieg gegen die SG Brunslar holt Obermelsungen die ersten drei Punkte der Saison. Die Rückkehrer Eduard Posev und Benedikt Kaiser entscheiden das Spiel. Sechs gelbe und zwei gelb-rote Karten sorgen für viel Farbe.

Mit Blick auf vier (!) aufeinanderfolgende Auswärtsspiele hatte der TSV Obermelsungen die Devise ausgegeben im Duell gegen die Nachbarn von der SG Brunslar auf heimischen Platz als Sieger hervorzugehen. Die Gäste schienen auf Schlagdistanz zu liegen und reisten mit bisher zwei geholten Saison-Punkten an. Der Kader der Gastgeber hatte sich vor allem offensiv etwas entspannt. Mit den Rückkehrern Eduard Posev und Benedikt Kaiser standen wieder zwei Optionen zur Verfügung. Einen weiteren Motivationsschub gab es sicherlich auch dadurch, dass Jonas Jacob nach wohlverdientem Urlaub wieder an der Seitenlinie stand. Im Vergleich zum letzten Spiel gab es in der Startaufstellung nur zwei Änderungen: Daniel Schuder verstärkte das zentrale Mittelfeld und Dennis Knipschild besetzte die linke Außenverteidigerposition.

Früh von Beginn zeigte sich, dass die Partie aus Sicht des TSV Obermelsungen einen anderen Verlauf nehmen sollte als die letzten Spiele zuvor. Der TSV hatte deutlich mehr Spielanteile als in den vorangegangenen Begegnungen und auch wesentlich mehr Torgelegenheiten. Nach kurzem Abtasten beider Teams tauchte Obermelsungen nach einer Viertelstunde erstmals vor dem Tor der Gäste auf. D. Schuder dribbelte im Zentrum an und setzte Stürmer Niklas Hruschka mit einem tiefen Pass in Szene. Dieser legte zurück auf den Sechzehner und fand den heranrauschenden Philipp Kästner. Sein Schuss zischte jedoch über den Querbalken (14. Minute). Zehn Minuten später stand P. Kästner erneut im Fokus. Nach einer zu kurzen Faustabwehr von SG-Schlussmann Clas Beuscher landete der Ball bei P. Kästner, der aus der zweiten Reihe mit einer krummen Bogenlampe auf das Tor schoss. C. Beuscher konnte den Abschluss so gerade noch zur Ecke klären (26. Minute). Dies ermöglichte jedoch P. Kästner erneut zum Zuge zu kommen. Denn der folgende Eckball von Johannes Posev fand den Kopf von P. Kästner, der zur verdienten Führung einnickte (26. Minute). Die Gastgeber waren damit erfolgreich in das Derby gestartet. Von der SG Brunslar kam bis dahin wenig Gefährliches nach vorne. Auf die langen Bälle in Richtung Robin Krug hatte sich die TSV-Defensive schnell eingestellt und ließ kaum etwas zu.

Nach einer halben Stunde schien sich das Blatt wenden zu wollen. Umut Demircan wurde innerhalb von sechs Minuten vom Schiedsrichter Fabrice Jordan zweimal verwarnt und musste mit gelb-rot vom Platz (31. Minute). Das gab den Gästen die Möglichkeit, eine Stunde im Überzahl zu spielen und die Partie noch zu drehen. Allerdings hatten die gut 200 Zuschauer am Roten Rain nicht das Gefühl, dass die SG Brunslar aus der numerischen Überlegenheit Kapital schlagen konnte. Im Gegenteil, wesentlich gefälliger und torgefährlicher blieb der TSV Obermelsungen. J. Posev schoss nach erfolgreichem Pressing aus knapp 16 Meter vorbei (38. Minute), ehe sich eine Großchance für N. Hruschka ergab. D. Knipschild eroberte auf der linken Seite den Ball, passte ins Zentrum zum heute omnipräsenten D. Schuder und dieser steckte durch auf N. Hruschka. Nach der Ballmitnahme im vollen Sprint jagte dieser den Ball aus guter Position jedoch über den Kasten (40. Minute). Mit einer, aus Sicht der Gäste, glücklichen 1:0-Führung ging es anschließend in die Pause.

Wer nach der Pause ein anderes Auftreten der Gäste aus Brunslar erwartet hatte, wurde enttäuscht. Der TSV blieb trotz Unterzahl die dominierende Mannschaft und setzte die Anstrengungen fort, mit einem weiteren Treffer das Spiel wohlmöglich zu entscheiden. Immerhin war Brunslar nun körperlich präsenter. Da Schiedsrichter F. Jordan bei seiner Linie blieb, sammelten beide Mannschaften insgesamt fünf gelbe Karten in der zweiten Halbzeit. Sechs Minuten nach Wiederbeginn waren die Gäste das erste Mal im Ansatz gefährlich. Ein langer Ball erreichte Marco Wollmann an der Strafraumkante, der ihn direkt nahm und als Art Heber am langen Pfosten vorbeizielte (51. Minute). Alle weiteren Torabschlüsse kamen bis Spielende ausschließlich von Obermelsungen. J. Posev knallte einen direkten Freistoß aus gut 22 Metern mit Vollspeed auf das Tor. C. Beuscher bekam die Hände gerade noch rechtzeitig hoch und konnte abwehren (57. Minute). Eine Minute später machte J. Jacob einen Doppelwechsel und brachte E. Posev sowie B. Kaiser. Damit sollte er ein goldenes Händchen beweisen, denn beide Spieler waren mit nahezu ihren ersten Ballkontakten am 2:0- Treffer beteiligt. E. Posev gewann den Ball und setzte D. Schuder in Szene. Dessen Gewaltschuss konnte noch pariert werden, doch beim Abpraller schaltete B. Kaiser am schnellsten und schon unbedrängt ein (61. Minute).

Damit schien die Partie entschieden zu sein. D. Schuder verpasst es, seine gute Leistung mit einem Tor zu krönen. Sein Distanzhammer mit dem linken Fuß landete am Pfosten (65. Min). Kurz danach musste bei den Gäste Jannik Elcik ebenfalls mit gelb-rot vom Platz und so hatte Brunslar nicht mehr den Vorteil, mit einem Mann mehr zu spielen. Dies gab dem TSV in der einen und anderen Szene Oberwasser, jedoch verpassten es E. Posev (70. Min.) als auch der eingewechselte Noel Kaempfer einen dritten Treffer nachzulegen (86. Min.). Spät in der Nachspielzeit setzte TSV-Kapitän Robin Kästner seinen Kopfball nach einer Ecke vorbei und damit blieb es schlussendlich beim verdienten 2:0- Heimsieg.

Mit dem Dreier im Gepäck geht die nächste Auswärtsfahrt nach Wabern, wo der TSV Obermelsungen gegen den Verbandsliga-Absteiger TSV 1900 Wabern bestehen will.

Tore: 1:0 P. Kästner (26. Min.), 2:0 B. Kaiser (61. Min.)

Aufstellung:

Obermelsungen: T. Ellrich – L. Herwig (90. A. Lutolli), D. Cemer, J. Posev, D. Knipschild (82. N. Kaempfer) – U. Demircan, R. Kästner, P. Kästner (59. E. Posev), D. Schueder, H. Bielefeldt (59. B. Kaiser) – N. Hruschka (75. A. Ludwig)

Brunslar: C. Beuscher – J. Moeller (65. N. Faerber), M. Böttcher (57. F. Kilian), F. Mueller, S. Hofmeister, J. Elcik – F. Tippel, Y. Werner – R. Krug, M. Wollmann